Lichtkünstler aus München und dem Chiemgau
Stile: Lichtenvironments, Lasergrafiken, cybernetische Arbeiten, Visionismus u.a.
Künstlerinformation
Lichtkünstler Vincent Schab
Künstlername (ab 2000): Vincent von Brandenfels
1. Überblick
Vincent Schab (*10.März 1949 in Bad Reichenhall; †25.Juli 2024 in Holzhausen) war ein einflussreicher deutscher Künstler. Als Schlüsselfigur wirkte er seit Ende der 1960er Jahren in der internationalen Kunstszene und prägte bedeutende Kunst- und Kulturveranstaltungen in Europa – insbesondere mit seinen einzigartigen Lichtkunstauftritten, den sogenannten „Lichtenvironments“, und vielgestaltigen „Cybernetic Visions“.
Sein Stil war der Visionismus, der er unter anderem aus abstrakten expressionistischen Einflüssen entwickelte. Bei gemeinsamen Auftritten mit Meistern der Happening- und Fluxus-Bewegung wie John Cage, Peter Weibel und Ernst Fuchs – Komponisten wie Mauricio Kagel und Karlheinz Stockhausen – angesagten Bands wie AMON DÜÜL (II) und bekannten Medienschaffenden prägte er in den 1960er und 1970er Jahren als Avantgardist die Lichtkunst bei bedeutsamen Veranstaltungen [1, 8]. „Seine Lichtenvironments und cybernetischen Arbeiten waren u.a. bei Ausstellungen in Como, Pamplona, München, Berlin und Bonn zu sehen“ [1, 2, 8]. In seiner späteren Schaffenszeit bearbeitete und präsentierte er die Thematik „LICHT-RAUM-ZEIT-ENERGIE“ in Form von Skulpturen, sowie cybernetischer Bilder- und Videokunst [1].
2. Frühes Leben und Ausbildung
Vincent Schab war Sohn der alleinerziehenden Malerin Barbara Lise und Enkel der Künstlerfamilie von Prof. Richard Mund und Bertha Treusch von Buttlar-Brandenfels [Weblink 1, 2]. Die künstlerische Atmosphäre in seinem familiären und sozialen Umfeld in München, das künstlerische Ferienhaus seiner Großeltern in Grins (Tirol) und viele Auslandsaufenthalte prägten ihn früh.
Schon in seiner Jugend zeigte er großes Interesse an Kunst und Wissenschaft. Er studierte in München von 1967-1971 Kunst, wo er auch mit verschiedenen avantgardistischen Strömungen wie dem Wiener Aktionismus in Kontakt kam [1, 3]. Aus dem Umfeld der Münchner Studentenbewegung lernte er 1971 seine spätere Ehefrau Christina Glas kennen, die fortan an seinen Projekten mitwirkte.
Nach seinem Studium erhielt Vincent Schab Lehraufträge am Staatsinstitut für Fachlehrerausbildung und an der Universität München für Kunsterziehung, später konzentrierte er sich auf kunsttherapeutische und pädagogische Intensionen [1, 3].
3. Künstlerischer Werdegang
Besonders faszinierte Schab die Idee, das Verhältnis von Raum, Licht und Zeit in seiner Kunst neu zu definieren und mit organisierten Klängen anderer Künstler zu einer Gesamtkomposition zu vereinen. Bereits als jugendlicher Gymnasiast experimentierte er mit Lichtkunst und präsentierte diese. Sicherlich prägte seine Entwicklung auch der Zeitgeist der Jugendbewegung ab Mitte der 1960er Jahre, die er sowohl soziologisch als auch künstlerisch mitgestaltete.
Während seines Studiums spezialisierte er sich auf seine charakteristischen „Lichtenvironments“ [4] – komplexe Lichtkunstinstallationen, die bewegte Lichtprojektionen und Klang zu einem einzigartigen multisensorischen Raumerlebnis verbanden. In diesen Werken verschmolzen Licht, Klänge und architektonische Elemente zu einer neuen Form der Raumwahrnehmung, die sowohl den physischen Raum als auch die innere Wahrnehmung der Betrachter tiefgreifend beeinflussten.
Nach anfänglich regionalen Kunstprojekten und Lightshows u.a. für die Band AMON DÜÜL (II) startete seine bedeutende Kunstkarriere Ende der 1960er Jahre mit Lichtkunstauftritten in verschiedenen europäischen Städten wie beispielsweise beim „Campo Urbano“ in Como, auf dem Schlossplatz in Stuttgart und der Veranstaltung „Sechs Tage Musik“ (sog. Sechstagerennen) in Berlin [1, 5]. Ebenso gehörten Lightshows bei (internationalen) Musikfestivals zu seinem Repertoire.
Der „Zauberer mit Lichteffekten“ [6] Vincent Schab entwickelte Technik und Stil stets weiter, bereits Anfang der 70er Jahre projizierte er als Pionier Computergrafiken mit Lasertechnik. Zu seinen wichtigsten Auftritten gehörten das Festival de Pamplona 1972 und die Olympiade in München [1]. Schab´s Agentur „Laser LAB – Computer Grafic – Dia – Film“ war vor allem Anfang der 1970er Jahre aktiv und bestand bis 1981 [7].
Seine Holz- und Steinskulpturen entstanden ab 1980. Ab Ende der 1980er Jahre beschäftigte er sich wieder vertiefter Computer-Grafik-Kunst, es entstanden futuristische segmentale 3-D-Rotationskörper. Ab den 2000er Jahren fokussierte er sich wieder auf seine Lichtenvironments, die er nun mittels digitaler Foto- und Computergrafik häufig zunächst in ovalen und später in langgestreckten Formaten in einem visionistisch-cybernetischen Stil abbildete und in mehreren Ausstellungen präsentierte. Ebenso schuf er visionistische und psychodelische (3D-)Effektvideos – so genannte „LOOPS“ – die cybernetische Lichtenvironments, Fotografie, malerische Abbildungstechniken, Köperkunst, Natur, Tanz und Musik miteinander verbanden [1, 8]. Seine Foto- und Videokunst, sowie Computergrafikfilme präsentierte er bei verschiedensten Veranstaltungen interaktiv mit Computertechnik, Videomischpulten und über mehrere Beamer und Lichtprojektoren.
4. Stile und Techniken in der frühen Schaffenszeit
Oft hatten seine Werke psychedelische und interaktive Elemente, wie zum Beispiel die Lichtshows und Lichtenvironments, die eine immersive und synästhetische Erfahrung für das Publikum schufen. Seine Arbeiten waren häufig in Schnittmenge von Lichtkunst, Musik und Performance angesiedelt und trugen wesentlich zur Entwicklung der multimedialen und audiovisuellen Kunstformen bei.
Während Mitgestaltende wie John Cage oder Mauricio Kagel mit aleatorischer Musik und zufallsbasierten Klangkompositionen experimentierten, schuf Vincent Schab mit seinen Lichtenvironments vielfältige visuelle Experimente, die sich simultan, dynamisch und improvisiert entwickelten und perfekt zu deren Konzepten der Zufälligkeit und Offenheit passten. Bei den gemeinsamen Kompositionen interessierten die Künstler „Wechselbeziehungen von Licht und Klang, die Steuerung des einen durch das andere, das Auslösen von Reaktionen bei Musikern einerseits, Film- und Dia-Vorführern andererseits“ [9]. Dies kam bei den gemeinsamen Veranstaltungen zum Ausdruck. Stil, Art und Umfang von Schabs eingesetzten Techniken war revolutionär und begeisterte die Rezipienten.
Als Pionier dieser neuen Lichtkunst entwickelte er ein umfangreiches Repertoire an lichtgestalterischen Techniken und war auch in stilistischer Hinsicht einer der Avantgardisten jener Zeit. Sein Stil wich in Technik, Umfang und Intension erheblich von den für die Ende der 1960er Jahre üblichen „Fluid Light Shows“ bei Bandauftritten ab, bei denen bewegte farbige Wasser-Öl-Gemische über Overheadprojektoren an die Leinwand projiziert wurden [10]. Er beschäftigte sich intensiv mit physikalischen Lichteffekten wie Reflexion, Streuung, Brechung, Beugung, Interferenz, Polarisation und chemischer Methoden, aber auch der Wirkung von Licht auf den Menschen. Die daraus resultierenden Effekte machte er sich auf kreative Weise für die Lichtkunst zunutze. Mit diesen Eigenkonstruktionen konnte er bereits früh beeindruckende bewegliche und tonsynchrone Licht-Raum-Bilder erzeugen.
Technisch nutzte er bei seinen Lichtenvironments und Light-Shows dutzende leistungsfähigen Projektoren (Dia, Film, Overhead), mehrere Laser, drehbaren Plexiglaselemente, verschiedenste Objektträger, Reflektoren (drehbar, elektromagnetisch ansteuerbar), Linsen, Glasprismen, Echtkristalle, Strukturgläser, diverse Filter, optische Gitter, spezielle Gasentladungsröhren, Lampen (UV, Infrarot, Natrium, Jod), Licht-Orgeln, Stroboskopie, Nebeleffektapparaturen, verschiedenste Bewegungsmotoren, Computer und aufwändige Schaltsysteme.
Als Projektionsmaterial seiner Lichtkompositionen verwendete er selbst gemachte Dia- und Filmaufnahmen (von eigenen Licht- und Laserprojektionen, Fauna und Flora in Makro, Wasser, Menschen, Malereien und Gegenständen), befüllte Glasobjektträger, optisch-kinetische Muster, sowie laserprojizierte Grafiken, die er mit aufwändigen Techniken in seinem Fotolabor künstlerisch bearbeitete, kombinierte und coloriere – oft mit der Intention der Formgebung nach dem Vorbild der Natur. Auch echte Insekten dienten als Projektionsmaterial.
In der Anfangszeit entwickelte er u.a. drehbare Plexiglasscheiben mit Expoxidharz-Kammern, die mit speziellen Farbsuspensionen und -emulsionen gefüllt wurden. Damit konnten u.a. bewegliche „Schlieren und Blasen“ [11] projiziert werden.
Eine Besonderheit waren Schabs in Echtzeit steuerbare „Lebende Farb-Dias“. Bernd Müllmann schreibt dazu 1970: „Vincent Schabs lebende Farbdias sind seine Erfindung. Chemiker stellten ihm einen Stoff her, in dem Eisen enthalten ist (um auf magnetische Ströme zu reagieren), Farben, die sich bei Hitze verändern und Dämpfe entwickeln, die Bewegungen der Form und Farben auslösen. Der Klang kann durch elektronische Ströme (vom Musik-Tonband) parallel geschaltet werden in sanften oder explosiven Veränderungen “ [12].
Der Aufwand und Umfang der Lichtinstallationen wird aus einer Berichterstattung des Spiegels von 1970 deutlich: „Aus sieben Dia-Werfern kreiste farbige Computer-Graphik, aus mehr als 50 Lichtmaschinen quollen bunte Schleier, Schlieren und Blasen durch Flure und Hallen, auch leuchteten Infrarot-Lampen, Natrium-Spotlights, Jodlicht-Scheinwerfer und Licht-Orgeln“ [11].
Die Presse berichtet von „recht komplizierten ton- und lichttechnischen Vorbereitungsarbeiten“ [13], der Komponist Josef Anton Riedl spricht von „einem äußerst artifiziellen Schaltsystem, das diesem Lichtenvironment zugrunde liegt“ [9]. Dieses damals einzigartige und regelrecht monströse Schaltsystem diente zur regelrechten Komposition unzähliger Lichtgerätschaften zur Schaffung von Licht-Klang-Räumen – Man kann sich dieses teilautomatisierte Schaltsystem wie eine Leitwarte mit unzähligen Reglern, Schaltern, Signal-/Schaltgeneratoren, Toneingangs- und Stromausgabeeinrichtungen vorstellen, in die ein eigens entwickelter Computer eingebunden war. Um den enormen technischen Aufwand seiner Lichtkunstauftritte zu bewerkstelligen, war Schab auf eine Vielzahl von Helfern angewiesen, die sich häufig aus dem Freundeskreis und seiner Fangemeinde zusammensetzten – er hatte auch „Lightshow-Lehrlinge“ [14].
Bei Outdoor-Events nutzte er unter anderem seinen VW-Bus als Schaltzentrale und zur Aufstellung seiner Lichtgeräte.
5. Nutzung von Laser- und Computertechnik in der frühen Schaffenszeit
Bereits im Programmheft zur „MUSIK/FILM/LICHT-GALERIE“ von 1970 in Bonn ist ein farbiges „Light Show-Dia“ von Schab abgebildet, auf dem ein laserprojizierter Rotationskörper zu sehen ist [8, 15].
Schab gehörte zu den Pionieren im Einsatz der Lasertechnik in der Lichtkunst und verwendete diesen revolutionären Baukasten für seine Lichteffekte vielfältiger Art und Weise – dabei entstanden auch seine „laserprojizierten Computergrafiken“. Er nutzte Lasertechnik für seine dynamischen Liveprojektionen. Zudem zeichnete er Laserlichtgrafiken und -szenen auf, die er in seinem Labor teilweise artifiziell bearbeitete und bei Veranstaltungen über Dia- und Filmprojektionen präsentierte.
Mit der Lasertechnologie war es nun möglich, monochromatisches kohärent gerichtetes Licht, d.h. scharf gebündeltes Licht mit gleicher Wellenlänge, zu projizieren. Dabei konnte der Ursprung des Lichtstrahls, die Bewegung des Lichts im Raum verborgen oder gezielt durch Benebelung sichtbar gemacht werden. In einer Zeit, in der bereits ein einfacher, über eine Projektionsfläche wandernder Laserlichtpunkt das Publikum faszinierte, lässt sich die Wirkung vorstellen, die Schabs ständig sich verändernden und bewegten laserprojizierten Grafiken auf Wänden oder im Raum entfalteten. Diese Innovation verwandelte Licht in ein dynamisches, geradezu magisches Medium, das die Zuschauer in Staunen versetzte.
Neben der schnellen Ablenkung von Laserstrahlen über bewegte Spiegel setzte Schab die Lasertechnologie für besonderen ästhetische Effekte ein, die er mittels einer Projektion von Laserlicht über Linsen und unterschiedliche Strukturköper wie beispielsweise Strukturgläser erzeugte. Dabei entstanden ständig wechselnde Brechungs- und Interferenzgrafiken, die dem Betrachter, u.a. bei der Olympiade 1972 ein faszinierendes und dynamisches Lichtschauspiel boten. Durch das Zusammenspiel der entstehenden einzelnen vielgestaltigen Teilstrahlen, die sich in unterschiedliche Richtungen bewegen, entfalten sich vor den Augen des Betrachters rotierende feingegliederte Grafikmuster und dreidimensional wirkende Lichtgebilde, die sich kontinuierlich in Größe, Form und Struktur wandeln – mal sanft fließend, mal kraftvoll aufleuchtend wie eine Lichtexplosion [3, 8, 26].
Sein Equipment ergänzte Schab spätestens 1971 mit einer leistungsstärkeren Laser-Technik. Er nutzte einen selbst gebauten Computer, mit dem Eingangssignale (z.B. Tonsignale oder selbst generierte Signale) erfasst, verarbeitet, verändert werden und entsprechende Ausgabesignale zur Ansteuerung der Lichttechnik erzeugt werden konnten. Die Weiterentwicklung seines einzigartigen modulartig aufgebauten Computers wurde von der Stadt München in Vorbereitung des Kulturprogramms der Olympiade von 1972 mit einem mittleren fünfstelligen Betrag gefördert und anfänglich durch befreundete Siemensingenieure unterstützt [5, 16]. Dieser wurde komplett in Eigenregie konstruiert und elektrotechnisch umgesetzt – selbst die Platinen wurden selbst geätzt und belötet.
Mit diesem Computer konnte er sowohl Grafiken auf dem Oszilloskop ausgeben, als auch seine Gerätschaften und Motoren für Lichtbewegung, Spiegelung und sonstige wellenoptischen Effekte ansteuern.
Völlig innovativ war seine Art der computergesteuerten optischen Ablenkung des Laserstrahls mit zwei rotierbaren Spiegeln– dieses Prinzip nutzen noch heutige Laser-Scanner. Hierzu konstruierte Schab Plexiglaskästen, die er mit zwei Präzisionsmotoren bestückte, auf deren Wellen kleine Kameraspiegel befestigt waren. Diese konnte er präzise über seinen Computer ansteuern. Die Spiegel hatte er teilweise mit Glaslinsen bestückt um die wellenoptischen Eigenschaften des Lichtstrahls verändern zu können.
Schab konstruierte auch mit Spiegeln bestückte elektromagnetisch ansteuerbare Membranen, mit denen er dynamische Laserlichtszenen erzeugen konnte.
Mit diesen Techniken konnte er bewegte kunstvolle Lichtbilder erzeugen, sowie weitergehende klangsynchronisierte Lichteffekte umsetzen. Auch für seine u.a. bei der Olympiade 1972 gezeigten laserprojizierten Computergrafiken und Laserlichtszenen (siehe Galerie) wurden diese Techniken verwendet. Schab berichtete noch Jahrzehnte später sehr verärgert über schamlose Kopien seiner Innovationen, wie beispielsweise, dass „die Amerikaner“ seine nicht patentierte computergestützte Lasertechnik mit der Ansteuerung von zwei Ablenkungsspiegeln kopiert, vereinnahmt und bis heute sehr viel Geld damit gemacht hätten.
6. Veranstaltungen und Projekte in der frühen Schaffenszeit
Vincent Schab prägte mit seinen Lichtkunstauftritten bis Mitte der 1970er Jahre eine Vielzahl von bedeutsamen Veranstaltungen (siehe Übersicht unten).
Im Zeitraum 1967 bis 1974 war Schab mit seiner Lightshow „fester Bestandteil“ der Underground-Band AMON DÜÜL (II) und begleitetet diese bei Touren durch ganz Europa. Oft arbeiteten oder wirkten Sie gemeinsam in der Akademie für Bildende Künste in München, die ein „zweites Zuhause war“ [17].
Einer seiner wichtigen frühen Auftritte war 1970, während des „Internationalen Beethovenfests in Bonn, anlässlich des 200.Geburtstages Beethovens“, wo er Rathaus und Rathausplatz mit monumentaler Lichtkunst gestaltete. Dieses alternative Projekt stieß auf ein enormes mediales Echo [9, 10, 11, 15, 18, 19, 20, 21, 22 und Weblink Nr. 4].
Die Presse spricht von einem „Riesenspektakel mit Musik, Film und Licht“ [20], einer „Supershow aus Klang, Licht und bewegtem Bild“ [22] und titelte u.a. „Die Jugend kam zu Tausenden“ [21]. Der Filmjournalist Fritz Müller-Scherz schreibt: „Die Licht-Umgebung (,,Environment“) in den verschiedenen Räumen ändert sich ununterbrochen. Das jedoch nicht in der für Poplokale üblichen psychedelischen Masche“ [10]. Die Bonner Rundschau spricht von „zahlreichen Diawerfern, die Musiker in die richtige optische Stimmung bringen“ und dass „aus Computern schließlich Musik und Bildende Kunst quillen“ [20].
Zu seinen bedeutendsten Veranstaltungen zählten:
- „Woche der Avantgardistischen Musik“ 1970, das im Zusammenhang mit den Berliner Festspielen stand und bei dem Schab mit John Cage in der Berliner Philharmonie ein eindrucksvolles Licht- und Klangprojekt veranstaltete [1, 2, 5, 11, 23].
- Festival de Pamplona 1972 (“ALEA Encuentros 1972 Pamplona”), das ein bedeutendes Ereignis in der internationalen Kunstszene des 20.Jahrhunderts war, welches avantgardistische Künstler und neue künstlerische Ausdrucksformen förderte, bei dem Schab Lichtenvironments, Lichtimprovisationen und Computergrafik zeigte [1, 2, 5, 24].
- XX. Olympischen Spiele 1972, wo er insbesondere seine revolutionären laserprojizierten Computergrafiken im Theatron, Spielstraße (Medienstraße), im Studio 2 des Bayerischen Rundfunks in München und beim 26. Weltkongress in Augsburg präsentierte. Zudem gestaltete Schab das Kulturprogramm als Bereichsleiter beim Olympischen Organisationskomitee (Abteilung V Kultur) von 1971-1972 maßgebend mit [1, 3, 11, 25, 26, 34, Weblink 5].
Übersicht zu Lichtkunstauftritten in der frühen Schaffenszeit (mit Recherchelücken in den Jahren 1971 und 1973; Schab hatte viele Auslandsauftritte bei Festivals in Europa, die bislang nicht recherchiert sind – u. a. Lightshow für die US-Band Steppenwolf [5]):
Ab Mitte 60er Jahre:
Kleinere Lichtshowauftritte bei verschiedensten (Lichtspiel-) Veranstaltungen in München [4, 5, 16].
Ab 1967 bis 1974:
Lightshow für die Band AMON DÜÜL (II) [5, 17, 27].
September 1969:
Lightshows und Lichtenvironments beim Campo Urbano auf öffentlichen Plätzen der Stadt Como [1, 2, 5].
Oktober 1969:
Lightshow auf dem Stuttgarter Schlossplatz, u.a. zusammen mit Ernst Fuchs, Peter Weibel und Josef Anton Riedl [1, 5, 11].
Dezember 1969:
Lightshow bei der Veranstaltung „Sechs Tage Musik“ (sog. Sechstagerennen) der Gruppe „Neue Musik Berlin“ im Auditorium Maximum der Technischen Universität Berlin [5, 11, 23].
Anfang der 70er Jahre (Jahr unbekannt):
Lichtenvironments in der Akademie der Bildenden Künste in München und auf deren Außengelände mit Light Shows für die Bands Kaleidoscope und AMON DÜÜL II [4, 17].
In den 70er Jahren:
Diverse Lichtprojekte für Hanns Christian Müller [4, 5].
Schab präsentierte seine Lichtkunst mehrmals bei Münchner Filmspiel-Veranstaltungen und einmal bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes [5, 16, 28].
Januar 1970:
Light-Show und Light-Environment bei der Veranstaltung „Neue Horizonte“ in der Kunsthalle Bern, bei der u.a. Simone Reist, Mike Lewis und Michael W. Ranta wirkten [29].
Juli 1970:
Light Show, Computergrafik und Lichtregie bei den Bad Hersfelder Festspielen am Kurpark, wo er gemeinsam u.a. mit John Cage, Karlheinz Stockhausen, Nicolaus A. Huber, Josef Anton Riedl, Simone Rist und John Stehura auftrat [12, 32].
Psychodelic Lightshow im Hof des Stadtmuseums München bei der von ihm initiierten Veranstaltung „Pop-night-action“, bei der er auch die Lightshow für Bands, u.a. AMON DÜÜL II, gemacht hat [30, 31].
September 1970:
Lichtkunstauftritt in der Staatsoper Hamburg, zusammen u.a. mit Ernst Fuchs, Peter Weibel und Josef Anton Riedl [1, 5, 11].
Light Shows und Lichtenvironments beim „Internationalen Beethovenfest in Bonn“, anlässlich des 200. Geburtstages Beethovens, mit dem Event „Tage Neuer Musik – MUSIK/FILM/LICHT-GALERIE“ im/am Alten Rathaus und am Marktplatz in Bonn. Bei dieser Veranstaltung wirkte er gemeinsam mit u.a. John Cage, Luc Ferrari, Mauricio Kagel, Lou Harrison, Dieter Schnebel, Lejaren A. Hiller, Gottfried Michael König, Josef Anton Riedl und AMON DÜÜL (II) [9, 10, 11, 15, 18, 19, 20, 21, 22 und Weblink 4].
Oktober 1970:
Light Shows und Lichtenvironments im Arri-Filmtheater in München im Rahmen der Veranstaltung „Neue Musik“, bei der er u.a. mit John Cage, Mauricio Kagel, Lou Harrison, Nicolaus A. Huber, Josef Anton Riedl, Takahiko Limura, Werner Nekes, Dieter Meier, Kurt Kren, Mike Lewis und Michael W. Ranta wirkte [28].
November 1970:
Light Show beim Popfestival in der Stadthalle Esslingen [6].
September 1971:
Lights Shows und Light Environments bei der „Kunstzone München 1971“ [46].
Mai 1972:
Dia, Licht, Filmenvironments, Lichtenvironments und Lichtregie im Rheinischen Landesmuseum Bonn bei „Konzerte der Stadt Bonn – Tage neuer Musik“, gemeinsam u.a. mit John Cage, David Tudor, Johannes Göhl, Chris Price, Josef Anton Riedl [33].
Juni 1972:
Lightshow, Lasershow und Bild-Polyphonie bei der Veranstaltung „Ars Nova“ in der Nürnberger Sebalduskirche, gemeinsam mit Klaus Hashagen, Siegfried Fink, Werner Jacob, Klaus Röhring [35, 36].
Lichtenvironments, Lichtimprovisation und Computergrafik in der MUSIK/FILM/DIA-LICHT-GALERIE beim Avantgarde-Festival „Alea Encuentros Pamplona 1972“, an dem sehr bedeutende internationale Künstler teilnahmen [1, 2, 24].
Juli 1972:
Lichtkunst in der Philharmonie Berlin im Rahmen der „Woche der Avantgardistischen Musik“ bei den Berliner Festspielen, u.a. gemeinsam mit John Cage [5].
August/ September 1972 – Auftritte im Rahmen der Kunstprogramm der XX. Olympiade München 1972 [1, 3, 5, 11, 16, 25, 26, 34, Weblink 5]. :
Soloauftritt beim „Musik-Film-Dia-Licht Festival“ mit „Konfigurationen – Laser Dia Film 1972, Lichtaktionen“ Bayerischen Rundfunk, Rundfunkplatz, Studio 2, am 19.08.1972, 15:00 [25].
Einzelauftritt mit „Vincent Schab, Lichtenvironment“ (Lichtgalerie) beim „26. Weltkongress in Augsburg“ im „Augsburger Spectaculum“ am 19.08.1972, 20:30, in der Kongress-/Mozarthalle – im Kunstprogramm der XX. Olympiade München 1972 [34].
Lichtinstallationen „Light Shows/ Environments – Laser/ Dias / Filme/ Computergraphik“ bei den XX. Olympischen Spielen 1972 in München (27.8.1972, 21:00 und 29.08.1972, 21:00) im Olympiapark auf der Spielstraße/ Medienstraße (Theatron) und zusammen mit Karlheinz Stockhausen im Herkulessaal [1, 5, 16, 26].
1973:
Bislang nicht recherchiert.
Ca. 1974:
Illumination des Kölner Doms mit ca. 60 Projektoren und Lasern [5, 16].
September 1974:
Lichtshow beim Festival Arte Viva in der Villa Olmo in Como [1, 5].
November 1974:
Light Shows und Lichtenvironments in Köln bei der internationalen Kunstausstellung „Festival Projekt ’74“, gemeinsam u.a. mit Ernst Fuchs, Peter Weibel [1, 5].
1975:
Lightshow und Lichtenvironments in Köln bei der Jubiläumsveranstaltung zum 45-jährigen Bestehen der Ford-Werke Köln [5, 8, 16].
7. Spätere Schaffenszeit
Nach seiner bis Mitte der 1970er Jahre währenden frühen intensiven Schaffenszeit, widmete sich Vincent Schab schwerpunktmäßig kunstpädagogischer Intensionen und seiner Familie. Besondere Freude bereiteten Ihm in dieser Zeit Mitmachkunstprojekte Kindern und Jugendlichen, wie Licht und Tonexperimente mit Kindern und beispielsweise der gemeinsame Bau von Zeichenmaschinen.
Seine Holz- und Steinskulpturen entstanden in den 80er und weitere ab den 2000er Jahren. Ab 2000 begann eine weitere intensive Schaffenszeit, in dem er unter Verwendung digitaler Medientechnik unterschiedlichste cybernetische Werke schuf – bis 2008 Bilderkunst und danach v.a. Videokunst. Für seine „cybernetischen Visionen“ nun auch in Verbindung mit vorangegangenen Techniken aktuelle digitale Medientechnik zur Bild- und Videobearbeitung – auch Techniken und Farbkompositionen, mit denen er holografische 3D-Effekte erzeugen konnte. Seine ausgestellten Bilder waren „der Versuch einer makellosen Komposition aus Acryl, Foto, Tusche, Pixel in digitalem Fotodruck.“ [1]
In den späteren Arbeiten sind der unverkennbare Stil seiner Lichtenvironments aus den 70er Jahren und die künstlerische Evolution seines Schaffens zu erkennen.
Komplett konnte er in der späten Schaffenszeit seine Finger nicht von Lightshows lassen, die allerdings in einem deutlich reduzierten Rahmen und unter Einbindung von aktuellen Technologien praktizierte. Er setzte dabei mehrere Beamer, Overhead- und Diaprojektoren ein. Über Videomischpulte und Computer mischte er Fotos, Videos und Computergrafikfilme aus DVD Playern zusammen und projizierte diese, u.a. auf einen Fallschirm (Größe ca. 10 x10 m). Das Projektionsmaterial setzte sich zusammen aus eigenen Naturaufnahmen, Tanzvideos, digital art Grafiken, alten Lightshowdias und diversen anderen Lichteffektmaterialien.
Im Vergleich zu seiner frühen Schaffenszeit zog er nun frei von wirtschaftlichen Intentionen Auftritte auf kleinerer Bühne vor und genoss das Wirken in kleineren ausgewählten Kreisen. Das zeigt sich auch in seinen Novellen [37], wie dem im Selbstverlag erschienenen visionsitischen Werk „Symbiosis“, das er mit folgendem Hinweis versah: „Dieses Büchlein ist nicht zur literarischen Vermarktung geschrieben worden, wenn es in Deine Hände kommt ist dies kein Zufall.“
In den 2000er Jahren fanden u.a. folgende Veranstaltungen in Thematik LICHT-RAUM-ZEIT-ENERGIE statt, bei der u.a. seine neueren cybernetischen Arbeiten präsentiert wurden (siehe Vita):
- Mai – Juni 2003: Einzelausstellung in Wasserburg am Inn mit Titel „Cybernetic art“. [2]
- Juli 2003: Einzelausstellung in Vogtareuth. [1]
- September-Oktober 2003: Einzelausstellung von Holz- und Steinobjekten in Wasserburg am Inn. [1]
- Oktober 2003: Ausstellung seiner „Neuen Komposition“ mit dem Namen „Vom Mikrokosmos zum Makrokosmos“ bei „Kunst in der Stadt“ in Weilheim [38]
- November 2003: Ausstellung „Offenes Atelier“ zusammen mit Kunstwerken von Prof. Mund und Barbara Lise in seinem historischen „Baumgarthof“ in Holzhausen. [1]
- November-Dezember 2003: Einzelausstellung in Peißenberg. [1]
- Dezember 2003: „cybernetic vision Lichtenviroment“ in Traunstein. [1]
- Februar 2004: „ROVERANDUM Konzert – Cybervision Licht Environment“ in Rosenheim [39]
- November 2005: Ausstellung im Gut Kerschlach in Pähl mit dem Titel „Generationen künstlerischen Schaffens einer Familie – Vincent von Brandenfels und seine Vorfahren“, bei der Werke von ihm selbst, Barbara Lise, Richard Mund, Bertha von Buttlar und Ernst Seyffardt gezeigt wurden (Werke ab 1870). [40]
- April 2009: Ausstellung in Peißenberg [45]
In den 2010er Jahren hatte er u.a. folgende Liveveranstaltungen:
- Okt. 2010: „LICHTENVIRONEMENT – PROJEKTION: TANZ DES LICHTES“ bei 1000-Jahrfeier der Stadt Weilheim, im Programm des Kunstformums Weilheim „Kunst in der Stadt – Ausstellungen – Führungen – Aktionen“ [5, 41]
- November 2011: Light-Show für Bandauftritte beim Weltmusikfestival in Bad Endorf, bei dem Gaya Wordmusik, Embryo und Music of Benares auftraten [5, 42, Weblink 6]
- U.a. August 2013: Lichtkunstprojektionen auf der Freilichtbühne „Am Stoa“ bei Wasserburg am Inn [5, 43]. Präsentation von cybernetischen Videos mit 3D-Brillen
In den letzten 15 Lebensjahren machte Schab mehre Lightshows unter Nutzung alter und neuer Techniken für Bands wie „Gaya worldmusic“, die seine cybernetischen Bilder und Effektvideos auch anderweitig nutzten.
8. Intension
Mit seinen Arbeiten wollte Schab erstrebenswerte gesellschaftliche Transformationsprozesse im soziologischen Kontext nicht nur sichtbar machen, sondern auch aktiv mitgestalten. Im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens stand hierzu stets der Austausch und die Begegnung mit Menschen und Künstlern, um gemeinsam vielseitige, interdisziplinäre Projekte zu realisieren und dabei besondere Orte oder Räume, auch durch Improvisation, in einzigartige Stimmungen zu verwandeln. Im Fokus stand dabei die Thematik Licht-Raum-Zeit-Energie und im besonderen Maße die Interaktion mit Musik.
Zur Intension seines künstlerischen Schaffens meinte Vincent Schab, dass seine Arbeiten darauf abzielten, den Betrachtenden in eine andere Wirklichkeit zu transferieren. Die nur marginale Gegenständlichkeit seiner Werke solle den Blick meditativ in unser eigenes Ich werfen und wie ein Spiegel Geist und Seele reflektieren. Mit den Formaten seiner Werke wolle er die natürliche visuelle Wahrnehmung des Menschen ansprechen. Die vielschichtigen Überlagerungen in seiner Kunst seinen ein Abbild des Verwobenen zwischen Gesellschaft und Seele, in dem sich unser Leben abspiele [1].
Schabs Antrieb und seine Lebensphilosophie, sind durch Weisheiten geprägt, die ziemlich passend aus Paulo Coelhos Gedicht „Kraft zum Leben“ zum Ausdruck kommen. Damit identifizierte er sich gerne.
8. Einflüsse und Beziehungen zu anderen Kunstbewegungen
Sicherlich wurde Schabs Schaffen durch den Schmelztiegel der Avantgardeszene in den 60er und frühen 70er Jahren geprägt, die regelmäßig bei nationalen und internationalen Veranstaltungen zusammenkam. Besonderen Einfluss auf schein Schaffen hatten besonders der Altmeister des Happenings John Cage und der Wiener Aktionismus von Ernst Fuchs und Peter Weibel, die ihn sehr inspirierten. Grundsätzlich haben Musiker und Komponisten seine bildhafte Ausdruckweise geprägt, die das zu seiner Lichtkunst synchrone Themenfeld der organisierten Klänge bearbeiteten haben und gemeinsam viel interdisziplinär improvisiert wurde. Schab war autodidaktischer Experimentator und entwickelte mit seinen Lichtenvironments einen eigenen Stil. Möglicherweise inspirierten ihn auch die Fluid-Lightshows, die Ende der 1960er Jahre im Fillmore West in San Francisco vorgeführt wurden – mit amerikanischen Lichtkünstlern wie Joshua Light Show traf er spätestens 1972 beim Avantgarde-Festival Pamplona aufeinander. Schab meinte, dass amerikanische Akteure immer sehr interessiert an seinen neuartigen Techniken gewesen sein.
Sein Schaffen prägte die nachfolgende Generation von Lichtkünstlern und die immer wichtiger werdenden Light-, Lasers- und Multimediashows bei Großveranstaltungen und Konzerten.
Spätestens seit der Etablierung der Lichtkunst bei Massenveranstaltungen, wie beim Kulturprogramm der Olympiade 1972, sind aufwendige Lichteffekte nicht mehr wegzudenken. Diese wurden bis zum heutigen Tage immer entscheidender in der Medienpräsenz, beispielsweise bei Musikvideos.
Schabs Lichtkunst für die Band AMON DÜÜL (II) war bahnbrechend und international wegweisend. Sie trug maßgeblich zum Bekanntheitsgrad der Musikgruppe bei und hinterließ einen nachhaltigen Einfluss auf die Musikbranche [4, 17]. AMON DÜÜL und Bands wie Pink Floyd oder Jefferson Airplane waren bekannte Pioniere, die bei Liverauftritten und in Musikvideos psychedelische Lichtkunst eingebunden haben – AMON DÜÜL II gehörte dabei bis in die frühen 70er Jahre zu den Vorreitern [4, 17]. Es entstanden völlig neuartige vorher nie dagewesene Liveauftritte und Musikvideos.
Die Nutzung von Lichtkunst in Medien und bei Veranstaltungen geriet Mitte der 1970er Jahre einhergehend mit der Aufspaltung der Jugendbewegung und zunehmenden Kommerzialisierung von Veranstaltungen in eine Art Dornröschenschlaf. Ein Grund waren zunehmende Hürden, wie beispielsweise Versicherungen, die für solche Künstler untragbar wurden. Vor allem ist einigen wenigen Bands wie Pink Floyd zu verdanken, dass Licht-Techniken dennoch weiterentwickelt, und damit neue Maßstäbe zur Erreichung von Massen erreichten wurden. Ein bedeutender Meilenstein war die „The Dark Side of the Moon“-Tour 1973, bei der Pink Floyd Lichteffekte und visuelle Projektionen einsetzte, um den Albumkonzepten wie Raum, Zeit und Bewusstsein Ausdruck zu verleihen.
Es dauerte bis eine zeitgemäße Nutzung solcher visuellen Effekte zum Standard in der Musikbrache wurde und nicht mehr wegzudenken war. Nutzung der Lichteffekte war dann zunächst häufig nur noch stumpfes technisches Beiwerk zur Musik – anders als bei den interaktiven künstlerischen Kompositionen der frühen 70er Jahren.
In der frühen Goaszene wurden psychodelische Effekte der Lichtkunst aus dem Anfang der 70er Jahre aufgegriffen. Mit der Verfügbarkeit von neuen digitale Medien entflammte der Einsatz von visuellen Effekten erneut, was auch die elektronische Musik wieder populär machte. In den ersten Visualisierungen auf frühen Windows PCs mit Winamp – etwa AVS, MilkDrop oder NTFS – lassen sich sehr ähnliche Elemente wie in Schabs damaliger Lichtkunst erkennen. Die Art und Popularität der damaligen multimedial-künstlerischen Licht-Klang-Raum-Improvisationen gehört heute jedoch der Vergangenheit an.
Aus dem damaligen Stil, den Vincent Schab mit seinen Lichtenvironments maßgebend mitgeprägt hat, haben sich zudem moderne Schaffensweisen der Bildenden Kunst entwickelt – insbesondere im Bereich kinetischer und kybernetischer Stilrichtungen. Zweifelsfrei prägte Schab als Avantgarde-Künstler und seinen Bekanntheitsgrad in den 1970er Jahren die Kunstwelt nachhaltig.
9. Zitate und Meinungen
Rezipienten und Medien berichtenten seit Ende der 1960er Jahre meist begeistert über seine „Light-Shows“ und „Light-Environments“ mit Laser, Dias, Filmen und Computergrafik, in der sich „die Licht-Umgebung (,,Environment“) in den verschiedenen Räumen sich ununterbrochen ändert.“ Vincent Schab wird u.a. als „Zauberer mit Lichteffekten“ oder „Light-Showman“ gefeiert. [6, 10, 12 30, 36 u.a.]. Auch einzelne entsetze Stimmen von konservativen Kritikern zu dieser neuen Art von Kunst waren damals nicht zu überhören.
Anlässlich der MUSIK-FILM-LICHT-GALERIE am Bonner Rathaus 1970 berichtet der Kulturjournalist Siegfried Schmidt von zahlreichen Diawerfern, die durch Lichtenvironments die Musiker in die richtige optische Stimmung bringen und von Computern aus denen Musik und Bildende Kunst quillen [20]. Der Journalist Hans-G. Schürmann spricht von einer „Supershow aus Klang, Licht und bewegtem Bild“, setzt sich aber auch kritisch mit dieser neuen Kunstform auseinander: „An der tieferen geistigen wie gesellschaftlichen Problematik der hier praktizierten Konzert-Form kann nach wie vor kein Zweifel bestehen, und ob der unbestreitbar große Zuspruch unreflektiert als Bestätigung des Sinns der Veranstaltung, unter anderem eben auch der Popularisierung von avantgardistischen Musik- und Kunstformen genommen werden darf, ist eine sehr offene Frage.“ [22]
Die Nürnberger Zeitung berichtet 1972 über das „Avantgarde-Ereignis Sebalder Nachtkonzert“ und beschreibt das „Klang- und Lichtspiel mit Einsatz einer Light-Show und eines Bühnenlasers“ wie folgt: „Aus dem gotischen Kreuzgewölbe der ehrwürdigen Sebalduskirche zuckten die Laserblitze. Der Kruzifixus über dem Hauptaltar verfärbte sich unter den bunten Bündeln, die Film- und Dia-Projektoren auf ihn warfen. Die multimediale Kunst-Schau aus Klang-, Licht- und Raumspielen gipfelte in einer Orgie der Verfremdung von Bildern, Worten, Tönen.“ [35]
Der Gitarrist von AMON DÜÜL (II) John Weinzierl sagte retrospektivisch, dass die Lightshows von Vincent ein „Dickes Ding für die Band und die Konzerte“ waren und die Gruppe damit „international ganz vorne mit dabei“ gewesen ist [17]. Eine ähnliche Meinung hierzu vertritt der Medienschaffende Hanns Christian Müller, der Vincents Lightshows „auch im internationalen Vergleich als bahnbrechend“ bezeichnete. [4]
Dr. Caroline Sternberg von der Kunstakademie München bezeichnete die damalige Lichtkunst als „sehr spannende Themenfeld“, das „kunsthistorisch völlig vernachlässigt und weitgehend unbearbeitet“ ist. [44]
10. Privates Leben
Vincent Schab wuchs in München im künstlerischen Umfeld seiner Familie in München auf. Er wohnte bis zu seiner Jugend zunächst mit seiner Mutter und seiner Schwester in einfachen Verhältnissen im Maximiliangymnasium. Die Mangelsituation in seiner frühen Kindheit prägte nicht nur sein Wesen, sondern auch sein künstlerisches Schaffen tiefgreifend. Sie förderte seine technischen Fertigkeiten, seine Kreativität und seine ausgeprägte Improvisationsgabe. Von jeher erledigte er Dinge auf unkonventionelle Art und Weise – selbst das Öffnen von Briefen. Unter oft schwierigen Rahmenbedingungen und mit begrenzten Ressourcen schuf er bedeutende Werke. Gegen Stromschläge schien er immun gewesen zu sein [16]. Als echtes Multitalent suchte er von früh an immer nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, seine vielseitigen Fähigkeiten einzusetzen und weiterzuentwickeln.
Als Teenager wohnte er kurz in der Rheinstraße und ab Mitte der 60er Jahre etwa zehn Jahre lang gemeinsam mit anderen Künstlern (u.a. AMON DÜÜL) in kunstaffinen Umgebungen, wie in einer ehemaligen Schreinerei in Plinganzer Straße und in M-Sendling in alten Baracken hinter dem Ungererbad – das war im Zeitgeist der damaligen Jugendbewegung und Kunstszene. [14, 16, 27]
Nach Mietwohnungen in der Kleinlappener Straße 10 und in der Zirlerstraße 34 konnte er sich 1977 von den Gagen der Lichtshows ein Haus in der Elmauer Straße 17 in München kaufen und konzentrierte sich zunehmend auf kunstpädagogische Arbeiten. Er lebte dort mit seiner langjährigen Freundin Tina Glas, in die er sich 1971 auf einer Reise mit dem VW-Bus nach Griechenland verliebt hatte (Sie wollte eigentlich zu diesem Zeitpunkt auswandern – wie viele andere in der Jugendbewegung). Sie heirateten am 14.12.1979 und blieben in München. Ihr erstes von drei Kindern kam 1980 zur Welt, die beiden frisch gebackenen Eltern dazu veranlasste ein Jahr später aufs Land zu ziehen und den historischen Baumgarthof im Dorf Holzhausen bei Griesstätt zu kaufen. Dort widmete sich Vincent Schab überwiegend der Familie, weiterhin der Kunstpädagogik und nebenbei in seinem großen Atelier der Bildhauerei – sicherlich die schönste Zeit in seinem Leben in der wunderbaren Natur. Er war in dieser Zeit ein sehr liebevoller Vater, der seinen Kindern technische, sportliche, künstlerische, soziale, und philosophische Kompetenz vermittelte. Sicherlich vermisste er die „gute alte Zeit“ und das Rampenlicht, nutzte aber diese Zeit um sich gesellschaftlich und intellektuell zu engagierten.
Mit den erwachsend beiden Söhnen, sprengte er die Familienketten, trennte sich im Jahre 2000 von seiner Frau und widmete sich von dort an in einer zweiten intensiven Schaffensperiode nahezu ausschließlich der Kunst (in kleineren Wirkkreisen). Mittelpunkt seines Schaffens war weiterhin der Baumgarthof in Holzhausen. In den Wintermonaten lag das Zentrum seines Schaffens auf der Kanareninsel La Gomera, v. a. in seinem abgelegenen Steinhaus „Casa Vincente“ in Quise.
Interessen die seine Persönlichkeit und sein Schaffen prägten:
- (Natur)Wissenschaft und Technik
- Politik: Jugendbewegung, Soziologie, Sozialpolitik, Weltpolitik
- Philosophie
- Wahrnehmungspsychologie (u.a. Farbwahrnehmung)
- Geschichte und Alte Kulturen: Gesellschaft, Naturvölker, Kunst, Rituale; insbesondere griechische, keltische, südamerikanische und asiatische Kulturgeschichte
- Musik (mit großer Vielfalt, er spielte selbst auch Trompete)
Kooperationen, Freundschaften und Weggefährten:
Schabs Persönlichkeit und künstlerisches Schaffen wurden durch zahlreiche bedeutende Kooperationen und Freundschaften geprägt:
- John Cage, Peter Weibel und Ernst Fuchs: Mit dem Happening-Altmeister John Cage und den Wiener Aktionskunst-Künstlern Peter Weibel und Ernst Fuchs verband ihn eine tiefe Freundschaft sowie ein gemeinsames Interesse an interdisziplinärer Improvisation – das war Schabs Wellenlänge [1, 5, 16].
- Mauricio Kagel und Karlheinz Stockhausen: Gemeinsam mit diesen Komponisten widmete er sich dem neuartigen Zusammenspiel von klingenden Tönen und Licht, was eine freundschaftliche künstlerische Verbindung schuf [5, 16].
- Josef Anton Riedel: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Neue Musik“ arbeitete Schab an Projekten, die von gegenseitiger Abhängigkeit geprägt waren. Die Zusammenarbeit war jedoch oft schwierig, da Schab sich gegen Riedels aneignenden Opportunismus behaupten musste [5, 16, 27].
- AMON DÜÜL(II): Mit Musiker*innen der Underground-Band verbrachte Schab in München und auf Konzerttourneen viel Zeit. Diese künstlerische und wohnformgebundene Verbindung ging mit engen Freundschaften einher – ebenso mit dem Münchner Philharmoniker Robert Eliscu [5, 16, 17, 27].
- Hanns Christian Müller: Als langjähriger Wegbegleiter und Jugendfreund arbeitete Müller eng mit Schab zusammen. Anfang der 1970er-Jahre setzte Schab viele Lichteffekte für Müllers Filmprojekte um und machte Lightshow für Müllers Band Kaleidoskope [4, 5, 14, 16, 27].
- Walter von Cube: Der Chefredakteur und Chefkommentator des Bayerischen Rundfunks war ein enger Freund, mit dem sich Schab regelmäßig in dessen Haus am Walensee (Schweiz) traf. Neben der privaten Freundschaft verband sie auch geschäftliche Beziehungen[5, 16].
- Bernhard von Godin: Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit dem Medienschaffenden Künstler Bernhard von Godin, mit dem er sich regelmäßig in dessen Haus am Starnberger See traf. Dessen Bruder Reinhard von Godin war Schabs „Lightshow-Lehrling“ [4, 5, 14, 16, 27].
- Christopher Price, Robert Maier „Bobby“ und Toningenieur „Lazy“ (Name unbekannt): Diese Weggefährten verband eine besondere Freundschaft mit einem gemeinsamen technischen Interesse für Computer-, Licht- und Tontechnik, und sie halfen Schab häufig bei seinen Lightshows [5, 14, 16, 27].
- Florian Kröpelin: Als bester Jugendfreund begleitete ihn Kröpelin in der Zeit der Jugendbewegung. Auch dessen Eltern und Bruder Stefan Kröpelin war Schab besonders verbunden.
- Jan Gulbransson: Der Künstler und Enkel von Olaf Gulbransson war ein früher Freund seit der Kindheit [14, 27].
- Peter Michael Hamel, Joe und Mario Geigenberger: Diese waren enge Jugendfreunde von Schab, die sich über die Pfadfinder kannten und u.a. gemeinsam Privatpartys in Schwabing feierten [14, 27].
- Peter Burchard: Der bekannte Münchner Rechtsanwalt war ein enger Freund von Schab, mit dem er die Leidenschaft für Fotografie teilte.
Späteres gesellschaftliches Engagement:
- Initiator und Gründungsmitglied des Surfclubs am Pelhamer See (Ende der 80er Jahre)
- Initiator, Gründungsmitglied (21.09.1991) und lange erster Vorsitzender, dann Ehrenmitglied des Schafwaschener Segelvereins Chiemsee SSVC
- Seit den 80er Jahren aktives Mitglied, später Fördermitglied bei der DRK-Wasserwacht Rott am Inn und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr
- Mitglied und lange Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Griesstätt (80er und 90er Jahre)
- Mitglied des Bayerischen Lehrerverbandes
- Mitglied des Weilheimer Kunstforums
Folgende Reisen prägen seine Persönlichkeit und sein Schaffen:
- in der Kindheit und Jugend: Reisen v.a. nach Österreich (v. a. Ferienhaus der Familie in Grins/Tirol, Norditalienische Seen, Schweiz und England
- in den 60er und 70er Jahren: Reisen mit Auto und VW-Bus nach England, Griechenland, Türkei, Jugoslawien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien, Niederlande, Schweiz, Österreich und Italien
- in den 80er und 90er Jahren: Reisen nach Griechenland und Jugoslawien
- nach der Wende: Reisen in die damalige Tschechoslowakei bzw. später nach Tschechien und in die Slowakei
- ab den 2000er Jahren: überwiegend Reisen nach Kroatien und La Gomera
11. Sonstige Aktivitäten neben Kunst und Familie
In den frühen 1970er Jahren gehörte Vincent Schab zu den Pionieren der Münchner Windsurfszene und prägte diese nachhaltig. Er stand in engem Austausch mit der Szene rund um das „Surfparadies München“, einen bekannten Surfshop. Mitte der 1970er Jahre fertigte Schab in einer Münchner Garage innovative, hydrodynamische Surf-Schwerter und Finnen, die er an bekannte Surfer und Wettkampfteilnehmer verkaufte; gelegentlich stellte er auch Surfbretter her. Seine sportlichen Erfolge im Windsurfen gipfelten in der deutschen Vizemeisterschaft bei den damals noch inoffiziellen Meisterschaften – ein Pokal bezeugt seine Leistung.
Auch im Bereich Eissurfen und Eissegeln war Schab ein früher Wegbereiter in München. Er konstruierte seine eigenen Eissegelgeräte und baute 1975 sogar einen Katamaran in seiner Einzimmerwohnung in der Kleinlappener Straße in Freimann. Neben dem Surfen segelte er leidenschaftlich auf den Seen des Voralpenlandes und auf dem Meer. In seiner Freizeit spielte er gerne Tennis, las viel, unternahm ausgedehnte Reisen und verbrachte viel Zeit in der Natur.
Schab war zudem über Jahrzehnte hinweg an Pflanzenkunde und Heilkräutern interessiert. In seinen späteren Lebensjahren widmete er sich der Herstellung von Kräutertinkturen. Er führte einen alkoholfreien Lebensstil und war in 2000er Jahren aktiver Mitgestalter in der bayerischen Freitanzszene.
12. Nachlass und Erbe
Schab verstarb durch bewusstes Sterbefasten im engsten familiären Kreis seiner Kinder und hinterließ ein künstlerisch wertvolles Erbe [8].
Schab prägte den Begriff „Lichtenvironment“ und war sowohl stilistisch als auch technisch ein Pionier der Lichtkunst sowie des Einsatzes von Computern und Lasertechnologie in den frühen 1970er Jahren. Er leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung multimedialer und audiovisueller Kunstformen, die damals Teil einer bedeutenden Kunstbewegung waren. Diese kunsthistorisch völlig vernachlässigt und weitgehend unbearbeitete Kunstform [44], wirkt bis heute maßgeblich auf die zeitgenössische Kultur, Veranstaltungen und Kunst. Schabs einflussreiches Schaffen ist ein integraler Bestandteil dieser Entwicklung, doch droht er selbst zu einer übersehenen Figur der Lichtkunstszene zu werden. Dies ist vor allem auf den unzureichenden Stand der Aufarbeitung seiner Werke, die lückenhafte Auswertung zeitgenössischer Medienberichte und die bislang spärliche Informationslage im Internet zurückzuführen. Mit dieser Veröffentlichung soll ein Beitrag zur Sichtbarkeit seines Schaffens geleistet werden.
Neben seinem kulturellen Erbe hinterlässt er zahlreiche Objekte aus seiner frühen Schaffenszeit, darunter das originale Lightshow-Equipment, insbesondere den selbst entwickelten Computer und Lichtgerätschaften. Besonders bemerkenswert ist seine umfassende Sammlung von Dias, computergenerierte Lasergrafiken und 16mm-Filmen, die er für seine Lichtkunstauftritte und Lightshows nutzte. Aus seiner späteren Schaffensphase hinterlässt Schab eine reiche Sammlung cybernetischer Printwerke, digitaler Bilder und von cybernetischer Videos [8].
Das Ziel ist es, diesen wertvollen Nachlass, insbesondere die Werke seiner frühen Schaffenszeit, möglichst gesamthaft in einer Sammlung, einem Museum oder einem Archiv zugänglich zu machen. Die Sammlung eignet sich hervorragend für Ausstellungen und thematisiert einen oft übersehenen, jedoch essenziellen Bereich der Kunstgeschichte.
P. Julian Schab, 2024
Weblinks:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Vincent_Schab (noch im Aufbau)
- https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Lise (noch im Aufbau)
- https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Mund
- https://ga.de/sonderthemen/spezial/die-historie-des-beethovenfestes-bonn_aid-44064883
- https://www.kunst-mag.de/2022/09/08/50-jubilaeum-der-olympischen-spiele-in-muenchen-1972/
- https://www.youtube.com/watch?v=hBuc_X3kt8s
- https://www.youtube.com/results?search_query=amon+düül+ii
Einzelnachweise/ Quellen:
1 Vincent von Brandenfels, 2005, Vita, unveröffentlicht
2 Zeitung OVB, 21.05.2003, Titel: „Ineinander verwoben“
3 Vincent Schab, 1972, ergänzt 1975, Tabellarischer Lebenslauf, unveröffentlicht
4 Mündliche Mitteilung des langjährigen Wegbegleiters Hanns-Christian Müller, 08.10.2024
5 Mündliche Mittteilung Vincent Schab, 2024
6 unbekannte Zeitung, November 1970, Artikel zum Auftritt beim Popfestival in der Esslinger Stadthalle, vermutlich Stuttgarter Zeitung
7 Funde in 2024, Alte Visitenkarte von Schab, auf der eine laserprojizierter Computergrafik und seine Anschrift von 1972 dargestellt ist, sowie eines Paketes mit Fotomaterial mit Poststempel von 1981, beide jeweils mit den gedruckten Aufschriften „Vincent Schab – Laser LAB“
8 Digitalarchiv von Julian Schab (2024) zu umfangreichem Nachlass von Vincent Schab aus der frühen Schaffenszeit (Dias, Fotos, Fotonegative, 16mm-Filmaufnahmen, Lightshow-Equipment, Zeitungsartikel und Dokumente) und zur späten Schaffenszeit (Printwerke, Datenträger, Fotos, Videos, Skulpturen, technische Ausstattung, literarische Werke und Dokumente)
9 Hanspeter Krellmann, Eigenbericht der WELT, 21.09.1970, Titel: „Erstürmung eines Rathauses“
10 Zeitungsartikel Filmjournalist Fritz Müller-Scherz (Zeitung unbekannt), September 1970 (Erscheinungstag unbekannt), Titel „Bonner Rathaus“:
11 Der Spiegel, 04.10.1970, Nr. 41/1970, Titel: „Konzertreform – Hasch am Altar“:
12 Hersfelder Allgemeine, 14.07.1970 anlässlich der Bad Hersfelder Festspiele 1970, Titel „Das Publikum wurde im Konzert aktiv“, von bekanntem Journalist Bernd Müllmann
13 Zeitungsartikel „Viel Licht und viel Musik“ (Zeitung unbekannt, September 1970)
14 Mündliche Mitteilung des langjährigen Wegbeleiters Bernhard von Godin am 18.11.2024
15 Programmheft: Konzerte der Stadt Bonn 1970 – Tage Neuer Musik – „MUSIK/FILM/LICHT-GALERIE“, Altes Rathaus – Marktplatz Bonn, im Rahmen des „Internationalen Beethovenfests in Bonn, anlässlich des 200.Geburtstages Beethovens“
16 Mündliche Mitteilung der damaligen Lebensgefährtin und späteren Ehefrau Christina Schab vom 17.10.2024
17 Mündliche Mitteilung von John Weinzierl (Gitarrist von AMON DÜÜL) vom 24.10.2024
18 DIE ZEIT, 25.09.1970, Nr. 39, S. 17, Titel „Alternativen zu Beethofen – Tage Neuer Musik in Bonn“
19 Bonner Rundschau 21.09.1970, Titel „Wo die Bauchdecken bibbern…“
20 Bonner Rundschau 16.09.1970, Titel „Riesenspektakel mit Musik, Film und Licht“,
21 Bonner Rundschau September 1970, Erscheinungstag unbekannt, Titel „Die Jugend kam zu Tausenden“
22 Generalanzeiger Bonn, Journalist Hans-G. Schürmann, September 1972, Titel „Das Multimediale feierte zum Schluss noch einmal Orgien“
23 DIE ZEIT, Nr. 52/1969, 26.12.1969, Titel: „Ungeordnetes ohne Ende“
24 Alea Encuentros 1972 Pamplona, Ausstellungskatalog unpaginiert; 6 Seiten auf Kunststoff, gefolgt von vielen ausklappbaren Seiten und 200 gebunden Seiten
25 Programmheft zum Kunstprogramm der XX. Olympischen Spiele 1972 – Musik – Film – Dia -Licht-Festival, Hrsg. Bayerischer Rundfunk/ Landeshauptstadt München
26 Programmheft „Spielstraße“ zur Olympiade in München 1972. Hrsg. Organisationskomitee für die Spiele der XX.Olympiade München 1972 – Abteilung Kultur
27 Mündliche Mitteilung von Schabs Schwester Lisanne Schneider Schwarz vom 23.10.2024
28 Programmheft „NEUE MUSIK München 1970/71 I II“, Hrsg. Landeshautstadt München
29 Schweizer Tageszeitung „Der Bund“, 14.01.1970, Titel: „Musik – Film – Dias – Licht“
30 Süddeutsche Zeitung Nr. 176, 24.07.1970, „Pop-Kameraden unter sich – Im Hof des Stadtmuseums: Popnightaction mit rund 700 Teilnehmern“
31 unbekannte Zeitung, Juli 1970, „Pop night im Stadtmuseum“
32 Programmfolder „Konzerte zu den Bad Hersfelder Festspielen 1970 – Musik: elektronische konkrete Computer-instrumentale vokale – Film: Computergraphik in Farbe Underground Explosion – Licht: Lightshow“
33 Programmheft „Konzerte der Stadt Bonn – Tage Neuer Musik – in Verbindung mit Berliner Künstlerprogramm des DAAD und der Kulturabteilung der Amerikanischen Botschaft“, Donnerstag 18.05.1972, im Rheinischen Landesmuseum Bonn
34 Programmheft „26.Weltkongress in Augsburg – Im Kunstprogramm der XX. Olympiade München 1972“
35 Nürnberger Zeitung, 3. Juni 1972, Titel: „Perfekte Technik und inhaltliches Vakuum“, Journalist Magnus Zawodsky
36 Nürnberger Zeitung, Seite 17, 3./4. Juni 1972, Titel: „Spektakulärer Einbruch der experimentellen Avantgarde in Nürnbergs Musikszene – Orgie der Verfremdung – Ein fünfstündiges Sebalder Nachtkonzert als multimediale Kunst-Schau mit Filmen, Dias, Laserstrahlen und Elektronik“, Journalist Fritz Schleicher
37 Novellen, Kurzgeschichten und Gedichte von Schab:
- Vincent von Brandenfels, 2005: Gedicht „Der Weg des Herzens“, unveröffentlicht
- Vincent von Brandenfels, 2005: Visionistische Novelle „Das anmutige Geschenk des Meeres – Eine Geschichte des Visionismus“, Edition im Eigenverlag
- Vincent von Brandenfels, 2005: „Vis Affirmationen – Affirmative Bilder und Skripten aus dem Jahr 2015“, Edition im Eigenverlag
- Vincent von Brandenfels, 2013: Visionistische Novelle „Symbiosis“ mit Edition im Eigenverlag
- Vincent von Brandenfels, 2018: „Cronologia y historias de Quise“, historische Chronik und Geschichten zum Ort Quise auf La Gomera, Edition im Eigenverlag – spanisch
38 Vincent von Brandenfels, 2003: Ausstellungstext zur Ausstellung von Schabs „Neuen Komposition“ mit dem Namen „Vom Mikrokosmos zum Makrokosmos“ in Weilheim; „Kunst in der Stadt“.
39 Vincent von Brandenfels, 2004: Veranstaltungsflyer zum „ROVERANDUM Konzert – Cybervision Licht Environment“ in Rosenheim
40 Vincent von Brandenfels, 2005, Ausstellungstext zur Kunstausstellung im Gut Kerschlach in Pähl mit dem Titel „Generationen künstlerischen Schaffens einer Familie – Vincent von Brandenfels und seine Vorfahren“
41 Vincent von Brandenfels, 2010. Vorschautext zu „LICHTENVIRONEMENT – PROJEKTION: TANZ DES LICHTES“ bei 1000-Jahrfeier der Stadt Weilheim, im Programm des Kunstforums Weilheim „Kunst in der Stadt – Ausstellungen – Führungen – Aktionen“
42 Zeitung OVB, 03.11.2011, Titel: „Vom Steinbruch ins Kino“
43 Kino Utopia Wasserburg, 2013. Beitrag auf Facebookseite des Kinos zur Veranstaltung auf der Freilichtbühne „Am Stoa“
44 Mündliche Mitteilung Dr. Caroline Sternberg – Akademie der Bildenden Künste München – vom 10.10.2024
45 Zeitung Merkur, 26.04.2009, Titel: „Eigenes Profil im künstlerischen Brachland“
46 Ausstellungskatalog „Kunstzone München 1971 – Katalog“, Erste Freie Produzentenmesse 7.-12.September 1971. Kunstmarkt München e.V. (Hrsg.) / Loewenfeld, Wilfried von (Redaktion), im Selbstverlag, München, 1971
Werke aus der späten Schaffenszeit:
Werkekatalog
Bilderkatalog Vincent von Brandenfels – späte Schaffenzeit (unvollständig, Zusammenfassung aus Ausstellungskatalogen):
Die Essenz in der die Seele sich festigt
Tertium non datur
Essence
Die Resonanz des Herzens
Florales
Anima
Herzschlag
Vibrationen
Vision
Resonanz der Klärung
Trilogie Jesu
Heilende Hände
Traum
Gaya
Feuer, Wasser, Erde, Luft
Erscheinung des Engels
Triptychon Engel
Triptychon Sphinx
Licht im Dunkel der Höhle
Tanz der Schemen
Das Universum hält dich
Tanz der Verbindung
Harmonie
Spiegeltanz
Dansevita
Magnetismus
Verbindung der Auren
Pleroma
Tanz im Mondlicht
Regentanz
Spilologia
Schild der Kraft
Sternschnuppen
Rainbow
Wasser
Chakren Meditation
Violett
Sizygios
Rubens
Skulpturenkatalog – Vincent von Brandenfels (unvollständig, Zusammenfassung aus Ausstellungskatalogen):
Äskulap1 Linde
Äskulap2 Linde
Spiraloid Bruyere
Kristalloid Wachholder
Geryones Olive
Selene Wachholder
Cronos Wachholder
Krios Wachholder
Palladium Keramik
Gaja Sandstein
Semele Sandstein
Chrysaor Sandstein














